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Wu Wei

Wu Wei

Wandere frei und leicht durch die Welt

Mit dieser Bezeichnung aus dem Daoismus, Wu Wei, ist der Zustand des nicht Eingreifens gemeint. Spontan dem wahren Inneren zu folgen und nicht einzugreifen ist das Höchste, das wir erreichen können in unserem Leben. Die Natur als Beispiel zeigt uns das auf. Da wir ein Teil der Natur sind sollten wir ihr auch folgen damit wir dieser gerecht werden und somit zu unserem wahren nicht konditionierten Wesen vordringen. Machen wir uns frei können wir wieder Wu Wei sein und ein, unserer eigenen Natur, angemessenes Leben führen.

Eine Konditionierung durch Erziehung, Schule, Gesellschaft, Regierung und Religion lässt uns das aber nur schwer umsetzen. All diese aufgezählten Hindernisse, des frei seins, sind sehr linear und lassen uns glauben, dass wir dadurch alles im Griff haben. Wie z.B. die Gegenwart, die Zukunft und der Mensch nimmt diese Dogmas gerne an da er es nicht besser weiß. So lebt der Mensch dann programmiert und nicht frei vor sich hin.  Menschen aber welche diesen linear vorgegeben Strukturen nicht entsprechen werden oft mit Argwohn angeschaut und manchmal sogar bekämpft.

Die Natur ist Vollkommen und in Harmonie

Aber die Natur selber ist  nicht linear sie ist Wu Wei und deshalb harmonisch, in sich Vollkommen. Sie ist wie sie ist, einfach perfekt. Sie ist nicht festgefahren wie manche vorprogrammierte Gedanken, Gesellschaften, Religionen oder politischen Einstellungen die der Menschheit schon so viel Leiden gebracht haben. Obwohl ihre Dogmen sich für so manchen vielleicht doch so logisch und positiv angehört haben.

Ein vordringen in unsere eigentliche Natur lässt uns dies persönlich erkennen. Techniken wie die Meditation lassen uns erfahren wie perfekt wir eigentlich sind. Wenn wir diese Erfahrungen dann im Alltag erhalten können sind wir frei und fähig spontan ohne irgendwelche verkopften Gedanken zu sein, spontan aus der eigenen Natur heraus zu handeln. Dies ist dann Wu Wei in seiner gelebten Ausführung. Unvoreingenommenes, freies Sein und Gleichmut lässt uns spontan im Jetzt leben und handeln, Wu Wei eben. Sein wie ein Kleinkind das noch nichts weiß und deswegen spontan sein kann. Jede Situation so leben und erleben als wäre dies das erste Mal lässt uns Wu Wei sein. Wie könnten wir Eingreifen, wenn wir von nichts wissen also handeln wir spontan unbedarft wie eben ein Kleinkind. Stätige Gedanken halten uns ab das Wu Wei zu erfahren. Wu Wei kann sich aber nur aus der Ruhe entfalten. Vergleicht man Gedanken mit Wasser so sind diese wie ein unruhiger Ozean man kann den Meeresgrund, die Tiefe nicht erkennen. Ist jedoch gedankliche Ruhe eingekehrt so ist unser Zustand wie ein stiller See und das Wasser ist klar und man sieht den Grund. Dieser ruhige, klare See lässt uns erkennen und erleben was unsere wahre Natur ist und wir sind im Wu Wei.  

„Xiao Yao You – Freies leichtes wandern“ ist eine Kernaussage von Zhuangzi einen der großen Meister im Daoismus. Um zu diesen inneren Frieden zu gelangen muss man sich von den Vorgaben der Welt innerlich befreien. Somit ist ein „Xiao Yao You“ erst möglich. Es geht also nicht darum der Welt den Rücken zu zukehren, sondern in ihr mit einem freien Geist zu leben. Erreichen wir das sind wir im Wu Wei und können somit frei und spontan in dieser Welt unser wahres Wesen, unsere wahre Natur leben. Innerlich frei sein vom Gepäck heißt die in Beton geschriebenen Konventionen hinter sich lassen. Ist der Mensch frei davon lebt er im freien leichten wandern, im Zustand des Wu Wei. Leben in spontaner Gelassenheit durch den erlangten inneren Frieden. Durch den erlangten Frieden kann man in Ruhe und einem Lächeln hinter die Kulissen von Geschehnissen blicken. Richtig und falsch, Leben und Tod der in Wu Wei lebende ist frei davon, er macht sich keinen Kopf. Er bleibt heiter gelassen in seiner wahren Natur, was auch immer ihm das Leben bringt. Frei von Gepäck wandert er frei und leicht durch diese Welt. Kann der Mensch sich frei machen von den konditionierten Sichtweisen und die damit verbunden Empfindungen sieht er die Welt wie sie ist. Ohne die Brille welche alles einfärbt zu sehen, bedeutet mit inneren Frieden zu leben. Das ist auch gemeint wenn gesagt wird sich von den Vorgaben der Welt zu lösen und die wahre spontane eigene Natur sein, eben Wu Wei und Xiao Yao You.

Entleere dich von allem

Lasse den Geist still werden

Die zehntausend Dinge die sich erheben und fallen

während das Selbst zuschaut.

Bei ihrer Rückkehr wachsen und gedeihen sie

und kehren dann zur Quelle zurück.

Die Rückkehr zur Quelle ist die Stille,

dies ist der Weg der Natur

Laotzi , Tao Te King

Bewegung gleich Flow gleich Leben

Bewegung gleich Flow gleich Leben

Ist es wirklich so das alles in Bewegung im Flow ist? Betrachtet man das Leben genauer wird man schnell zur Erkenntnis kommen, ja dem ist so. Die Natur, das Leben, die Erde bewegt sich , der Wind bewegt sich dadurch das Gras, die Bäume ,die Wolken. Die Jahreszeiten wechseln mehr oder weniger im gleichem Rhythmus. Wehe nicht dann ist das Geschrei groß Dürre, Hitze, Eiszeit und Überschwemmungen sind dann die benutzten Schlagwörter für eine kurze Stagnation von Bewegung.

Dies waren in einigen wenigen Beispielen nur die erdigen Bewegungen welche das Leben auf unserem Planeten aufrecht erhalten. Dann gibt es aber auch noch die Makrobewegungen welche wiederum Einfluss auf unsere Erde haben und welche die relativ kleinen Bewegungen auf ihr beeinflussen. Sonne, Mond und Planeten in ständiger Bewegung verursachen durch Nähe und Ferne die Jahreszeiten und Drehung der Erde Tag und Nacht.

flow of life

Wir als menschliche Existenz sind seit unserer Geburt ständig in Bewegung. Erst auf den Händen rumgetragen, dann im Kinderwagen gefahren, im Kindersitz dann mit dem Fahrrad, Straßenbahn oder wieder auf den Autorücksitz (Hallo, Helikoptereltern ;)) zur Schule. Später dann zur Arbeit, zur Uni Beispiele über Beispiele könnten jetzt herangeführt werden. Interessant wäre es mal bei Geburt ein Trakking Tool zu bekommen und am Ende unseres Lebens mal zu sehen was wir hier auf unseren Planeten für Bewegungskilometer gemacht haben. Hat sich bestimmt im Vergleich zu unserer früheren Menschheitsgeschichte verzehntausendfacht. Aber Bewegung gab es immer schon raus aus dem Mutterlaib und los geht es ob zu Fuß oder mit Maschinen zu denen man aber auch laufen muss. Selbst wenn einmal das „Beam mich rüber Scotty“ erfunden werden sollte ist damit Bewegung gemeint, halt etwas schneller und weiter.

Nun das waren jetzt Aufzählungen klar sichtbarer Bewegungen die uns klar machen sollten keinen Stillstand gibt es. Klar, der Verkehrsstau denkt man, der Produktionsstau usw. vom Menschenhand versehentlich erzeugte Situationen aber das ist im biologischen Sinne betrachtet nicht als Leben einzuordnen. Lassen wir uns aber mal auf das Bewegungsspiel ein können wir auch hier an diesen Beispielen keinen wirklichen Stillstand erkennen. Stauer- Party äußerer Stillstand innerlich aber im Fahrzeug wird sich aufgeregt, das Navigationsgerät nach Umgehungen befragt, das Radio neu eingestellt, sich neugierig umgeschaut, geflucht, gelästert oder aber auch schicksalsergeben gelacht.

Das letzte Beispiel mit der Stauer- Party lässt mich einen schönen Übergang zur Meditation herleiten. Äußerlich unbewegt innerlich sehr bewegt, ja also so was. Gibt es denn keine Ruhe, keinen wirklichen Stillstand? Klar wir können es zwar schaffen die Gedanken ruhig oder sie sogar null, werden lassen. Aber ist deswegen die Bewegung, des Lebens zum Stillstand gekommen? Die biochemische atomare Bewegung des Lebens funktioniert, auch ohne bewußte Gedanken, während der Meditation weiter. Selbst beim Zerfall des Körpers während des Alterns oder als höchster Zerfall der Tod ist Bewegung als Umtransformation stetig zu erkennen.

Die Erkenntnis meines kurzen Gedankenausflug zum Flow und der Bewegung:

Kein Flow kein Leben

Zitat meines fließenden Ichs

Auf der Welle des Lebens reiten

Auf der Welle des Lebens reiten

Willst du auf der Welle des Lebens dahin gleiten oder reiten solltest du auch innere Stille und Ruhe besitzen.

Das Leben ist ständig in Bewegung und wir mit ihm. Die Wellen mit ihren Höhen und Tälern gleichen unserem Leben mit seinem auf nieder im Takt der Umstände. Steigt und fällt die Welle werden wir vorwärts getragen dem Surfer gleich. Die Richtung der Welle bringt uns auch manchmal in eine Situation oder Ort wo wir garnicht sein wollen oder wo am liebsten dauernd sein mögen. Wir haben manchmal keinen Einfluss über die Richtung die das Leben einschlägt wir können manchmal nur mit innerer Gelassenheit das Surfbrett Leben Impulse geben. Auf die Welle selbst aber können wir kaum Einfluss nehmen ob in gewünschter oder gegen eine unliebsame Richtung.

Gegen die Richtung surfen oder schwimmen mag eine Weile gelingen doch gegen die Kraft des Flows der Welle werden wir schlecht ankommen. Die innere Ruhe und Gelassenheit hilft uns dies immer zu vor Auge zu haben. Täler und Berge wechseln sich ab das ist Naturgesetzt. Die menschliche Ungeduld und Unruhe lässt diess Erkenntnisse aber meist verblassen und darum steigert sich der Mensch in emotionale Verwirrung die in Gereiztheit, Trauer oder Sorgen enden können. Auf der Welle reiten sollte aber eine passive Erfahrung des geschehen lassen sein, sich gelassen treiben lassen um somit in die richtige Sichtweise und Handlungsweise fließen zu können. Die Passivität jedoch ist nur ein Teil der Medaille die andere Seite ist die Aktivität: Wachsamkeit, Aufmerksamkeit, Zentriertheit. Diese aktive Seite kann wiederum nur durch innere Stille / Ruhe aufrecht erhalten werden. Nur dann ist man fähig mit der Bewegung der Welle optimal zu fließen und sich den Umständen gerecht fließend anpassen zu können.

Den Veränderung des Lebens kann man keinen Widerstand bieten oder sie umkehren so wie der man dies auch nicht mit eine Welle tun kann. Versucht man es doch wird die Dynamik und das Gewicht der Welle uns in die Tiefe runter reißen. Also besser mit beiden Füssen fest auf den Surfboard, ruhigen Blickes und inneren, in die Richtung schauend oben auf der Welle reitend. So können wir den aktuellen Geschehnissen und auch dem kommenden optimal begegnen.

Äußerlich abpassend beweglich und innerliche Ruhe ist also die Devise für ein going with the flow. Dann kannst du die Welle reiten und ihr folgen ohne deine Energie zu verlieren und du wirst von ihr getragen und ohne von ihr unter Wasser gedrückt zu werden. Du wirst von ihr getragen wohin sie dich führt ohne unsinnige Anstrengung. Bekämpfe nicht den Fluss des Lebens dem Dao (Weg)sondern vertraue ihm denn wer weiß schon für was es gut ist.

Hilfreich für „going with the flow“ sind dabei Künste wie Taiji, Qi Gong oder Meditation denn sie bewirken eine erhöhte Aufmerksamkeit nach innen und außen.

Atmung- Elixier des Lebens und Weg zur Spiritualität

Atmung- Elixier des Lebens und Weg zur Spiritualität

Zwei Dinge brauchen wir nicht erlernen wenn wir geboren werden essen und atmen. Alles andere ist unsere täglicher Lernprozess. Atmen, da wird wohl niemand widersprechen ist existenziell für die ganzen Funktionen des Körpers , er bestimmt unser ganzes Leben. Die Atmung kann unsere Emotionen beeinflussen, die Physiologie des Körpers und seine biochemische Reaktionen. Wenn wir mal tief aufmerksam sind können wir spüren wie Emotionen und Atmung verbunden sind. Sind wir ruhig entspannt oder gelassen bemerken wir einen harmonischen tiefen Atem und bei Aufregung, Stress wird er flach und kurz. Es sind zwei Dinge die den Atem beeinflussen das Gehirn und das Herz oder anders ausgedrückt Aktivität des Geistes (Gedanken) und die Emotionen als Ausdruck des Herzens. Im Umkehrschluss heißt das aber auch das wir mittels des Atems Einfluss nehmen können auf unseren Geist (Monkey) und unser Herz (General aller Emotionen).

Die Kultivierung des Atems spielt eine zentrale Rolle in praktischen spirituellen Erkenntnissystemen. Im Buddhismus und Daoismus wird der Atem als ein Werkzeug benutzt um zu tiefen Erkenntnissen unseres Daseins zu gelangen. Verschiedene Atemtechniken werden hierbei angewandt um das Leben in seinem Ursprung zu ergründen. Techniken wie Beobachtung des natürlichen Atems oder auch Lenkung des Atems mittels unseres Geistes gelangen wir in die feinstoffliche Welt unseres Lebens. Diese Erkenntnisse können sowohl in der körperliche Hülle oder auch als außerhalb der Körperlichkeit stattfinden. Im Daoismus wird der Körper als Mikrokosmos bezeichnet und alles außerhalb des Körpers wird dem Makrokosmos zugeordnet. Dies sind natürlich nur bildliche Trennungen die für bestimmte Schritte von Kultivierungstechniken hilfreich sind. Durch unseren Körper haben wir das Gefühl ein getrenntes Wesen von allem zu sein. Haben wir durch das schrittweise erlernen dieser Kultivierungstechniken die Feinstofflichkeit wieder erlangt versteht der Praktizierende das es keine Trennung gibt. Wir können nicht alleine existieren wir interagieren die ganze Zeit unseres Daseins mit der Natur oder besser gesagt es gibt kein uns ohne den Makrokosmos. Wir sind ein Teil im Ganzen wir nehmen Dinge wie Sauerstoff, Nahrung und Wasser von außen auf, damit die Hülle Körper für eine Weile erhalten werden kann, was wir dann Leben nennen. Eigentlich ist der Körper nur eine Verstoffwechslungsmaschine der Elemente. Das war jetzt eine intellektuelle Erklärung des Daseins welche manche Menschen vielleicht kopfnickend zustimmen lässt. Wenn wir aber eins werden mit dem Atem werden wir Zusammenhänge wie außen und innen bis in jeder Zelle erfahren können und in jeder Zelle verstehen das es eigentlich kein innen und außen gibt. Die Atmung wird dadurch der Schlüssel zur tiefen Erkenntnis man kann dies dann Spiritualität nennen.

Jahrtausende Jahre alte Künste wie Meditation, Qi Gong und Neigong verbinden bei ihren Ausführungen action oder auch non action mit unserem Atem und Helfen dem Praktizierenden auf dem Weg zurück zur Spiritualität. Sie bringt uns die Verbundenheit zurück zur Natur durch die Erkenntnis das Nicht getrennt seins. Der Atem ist die Verbindung zu allem und wir brauchen nicht einmal etwas dafür zu tun, es geschieht ganz natürlich. Einatmen ausatmen sonst nichts, beobachte und verstehe.

Meine erste Kung Fu Stunde in China, Teil 1

Meine erste Kung Fu Stunde in China, Teil 1

Immer noch Minus 20 Grad in Peking jedes stehen bleiben ist unangenehm, den Kopf heben bei dem eisigen Wind unterlässt man so weit möglich. Wie bizarr so manche Muster aus Schnee und Eis sich auf dem Asphalt zeigen. Fußabdrücke, Fahrradspuren, Schleifspuren von irgendwas, kreuzen sich laufen parallel, verschwinden auf einmal, unberührte jungfräuliche Eis- oder Schneeflächen dazwischen wirken wie kleine Inseln. Neue Erfahrung so gesengten Hauptes und Blickes durch die Strassen zu eilen, wichtig nicht zu langsam werden der Kälte wegen. Auf der Suche nach Kung Fu oder wenigstens nach einem Restaurant, wo die Heizung funktionierte. So manche Laterne fast mitgenommen gerade noch so umschifft. Menschen rempeln mich an egal ob jung ob alt männlich oder weiblich. Alles fühlt sich roh und kalt an hier in der Stadt des letzten Kaisers von China. Entlang eines kleine Flusses sehe ich obdachlose Menschen am Ufer die sich Feuer machen schwarzen Gesichtern von den schwarzem Russ. Sie verbrannten alte Reifen oder standen um Metall Tonnen in dem sie so etwas wie Öl verbrannten, um sich zu wärmen. Tagelöhner wie ich später erfuhr, sie warten nicht auf Godot sondern auf eine Tätigkeit die sie überleben lies. Nicht genug um sich eine Unterkunft zu leisten welch ein zehrendes Leben dachte ich. Ich fühlte mich bei diesem Anblick sehr unwohl aber auch irgendwie glücklich wie gut mir es doch ging. In einer kleinen Seitengasse dunkel windig mit wenig Laternen dadurch viel Schattenspiel aber doch auch hell wegen der weißen Schneedecke sah ich es; mit roten Lettern in unserer Schriftart auf einer grauen blauen Häuserwand: Kung Fu. Ein roter Pfeil darunter zeigte auf einen Hofeingang im rundem klassischen Stil. Ich konnte es nicht glauben hob meinen Kopf um genauer zu hinzuschauen der eisige Wind verlor seinen schrecken. Zaghaft fast zögernd durchschritt ich den runden Eingangsbogen und ich ging in den Hof auf den der rote Pfeil hinwies.

In der Mitte des Hofes drehte ich mich um die Achse um alles zu erfassen und bemerkte wie angenehm es hier war. Der eisige Wind ist mir einfach nicht gefolgt und es war nicht so kalt hier. Blumenkübel mit zu gedeckten Pflanzen und in einer Ecke standen Dinge die für Kung Fu Training gedacht waren. Da waren Pfähle eingelassen in der Erde, Tontöpfe, Sandsäcke in vielen Varianten, Beton Steine mit Handgriffen. Mein Herz war sehr erfreut und hüpfte in meiner Daunenjacke. Da öffnete sich ein Fenster eine alte Frau erschien und chinesische Worte wurden mir entgegen geworfen. Ich zuckte mit meiner Schulter machte meine üblichen Gesten das ich kein chinesisch konnte. Zeigte aber dann gegenwärtig auf die Equipments in der Ecke. Ein Mann erschien hinter der alten Chinesin und schob sie zur Seite. Das es schon dunkel war und im Hof kein Licht war sah diese Szene sehr mystisch aus. Das geöffnete und erleuchtete Fenster warf sein Licht in den Hof mit dem Schatten des Mannes. Dieses Lichtspiel war direkt vor meine Füßen gelandet auf dem weißen Schnee. Der Mann verstand sofort was ich meinte als er meinen ausgesteckten Arm Richtung Kung Fu Ecke sah. Er schloss das Fenster, ich hörte rumpeln und chinesische Wortfetzen da ging die Tür auf und der Mann kam aus der Haustüre. Er verbeugte sich höflich, mhhh dachte ich bis jetzt war noch keiner so höflich hier in China. Seine Stimme war klar betont und sanft aber nicht laut schrill im Vergleich zu dem das was ich bis jetzt gehört hatte. Er bat mich ihm ins Haus zu folgen. Mollige wärme schlug mir entgegen, die Aufforderung die Jacke abzulegen nahm ich gerne an. Sofort kamen noch mehr Bewohner des Hauses und begutachteten mich. Sofort wurde der Fernseher von seine Decke befreit und eingeschaltet. Heißer Tee wurde serviert und wir versuchten uns so gut wie es geht zu verständigen. Er war also ein Kung Fu Meister und hatte so zwanzig englische Wörter drauf und ich so des gleichen in chinesisch. Sein Blick wahr sanft aber auch sehr klar. Alle Blicke der gesamten Familie ruhten auf mir aber das war ich ja schon gewohnt und fühlte mich deswegen nicht mehr unangenehm. Der Tee war lecker und wärmet mich von innen. Plötzlich kam ein anderer Mann die Tür hinein der Dolmetscher. Eines der Familie Mitglieder des Kung Fu Meisters war losgegangen ihn zu holen. Sein englisch war noch nicht sehr ausgefeilt, meines zu dieser Zeit auch noch nicht aber wir konnte alles nötige besprechen. Ergebnis morgen fünf Uhr in der Früh die ersten zwei Stunden Kung Fu. Der Meister hob den Daumen und sagte mit seinem chinesisch englisch beste Kung Fu Zeit. Mich fröstelte es nur bei dem Gedanken draußen im freien zu trainieren. Ich rechnete im Kopf den Fußweh hierher aus und wann ich aufstehen musste um pünktlich zu sein. Vier Uhr also aufstehen und mich auf den Weg machen zu meiner ersten Kung Fu Stunde. Frösteln stieg in mir auf bei dem Gedanken, brrrrr. Aber jetzt kann es endlich losgehen dachte ich erfreut….

Trainings Equipment Kung Fu

In China- das Land von Ping und Pong…

In China- das Land von Ping und Pong…

Na gut dachte ich draußen vor dem so genannten Touristen Büro in Beijing während ich meinen Kragen hochschlug damit ich dem eisigen Wind keine Angriffsfläche bot. Mittlerweile war es dunkel und die Straßen waren fast leergefegt was nicht oft in Beijing zu erleben ist. Doch die Kälte machte es möglich, das man ungestört, mit tief in den Jackentaschen vergrabenen Händen, welche trotz Handschuhe blau vor Kälte waren, seine Kreise ziehen konnte. Die sonst sehr laute, lebendig und menschenerfüllte Stadt war fast verstummt die wenigen Menschen auf der Straße redeten nicht, schauten nach unten, machten sich klein um General Frost zu entgehen. An diesem Tag waren es Minus 28 Grad laut Bericht aber der Wind ließen diese Minus Grade sich wie Minus 40 anfühlen.

Endlich zurück im Hotel wo ich in einem „Dormitory“ schlief, einen Gemeinschaftsschlafraum in dem ungefähr zehn Betten im Raum verteilt standen. An der Wand entlang standen nummerierte Metall-Spinde die Nummer 12 war meiner. Ich versuchte mit meinen zittrigen, kalten Händen das Schloss aufzubekommen. Gut das ich überhaupt ein Bügelschloß dabei hatte den dies hatte ich von einem Traveller gehört, nimm ein Schloß und eine Metall Kette mit du wirst sehen wie oft du das auf deinen Backpack Reisen brauchen kannst. Er hatte sehr recht das ABUS Schloß hat mir auf meinen fünf Jahren Reisen sehr oft gute Dienste erwiesen. Endlich das Spind Schloß auf mein Handtuch raus und ab in die Gemeinchaftsdusche da kam ich mir dann vor wie beim Militär oder Sportverein aber nur mit fremden Menschen, in einem fremden Land mit einer unbekannten Sprache, hahahah. Am Ende des Flures war die Dusche und ich traute meinen Augen, eine Menschen Ansammlung ich hatte das Gefühl alle wollten zur gleichen Zeit duschen. Ich war der einzige Europäer und alle Augenpaare scannten mich. Ein gutes Bild der europäischen Spezies habe ich bestimmt nicht abgegeben, zitternd blau die Handtücher fester um mich schlingend klapperte ich mit den Zähnen. Die anderen welches alle Chinesen waren standen mit nackten Oberkörper, die meisten von ihnen lässig rauchend, als würde ihnen die Kälte nicht ausmachen. Auf dem Flur wo wir warteten war es bestimmt nur zwischen 5-10 Grad und es stank wie in einer Kneipe weil geraucht wurde damals immer und überall in China und zu jeder Zeit. Später erfuhr ich das es wirklich nur zwischen 18:00 – 21:00 Uhr das heiße Wasser angemacht wurde. Denn Wärme ist Volkseigentum und darf nicht verschwendet werden. Es war mittlerweile kurz vor 21:00 Uhr und ich war endlich an der Reihe. In der Dusche hat es nur so gedampft und ich konnte kaum die anderen Mitduscher erkennen. Genau 9 pm wurde das Wasser kalt und ich war froh das ich schon die Seife von mir abgewaschen hatte. Mit dem jetzt aufgewärmten Körper legte ich sofort ins Bett und blieb auch dort obwohl ich noch nicht zu Abend gegessen hatte. Wärme ja Wärme die war mir jetzt viel wichtiger. Ich lies den Tag revue ziehen und kam zu dem Schluß das ich eigentlich nichts getan hatte außer das ich den richtigen Bus genommen hatte, das Touristenbüro gefunden, eine Reissuppe mit Chicken gegessen, den Heimweg angetreten und warm geduscht. Ahhh so läuft das auf ungeplanten Reisen, ein Ticket kaufen kann manchmal halt eine ganzen Tag dauern dachte ich so bevor ich einschlief. Dieser letzte Gedanke sollte sich noch so manches mal bewahrheiten auf meinen Reisen und dies nicht nur in China.

Kung Fu erlernen in China, Fortsetzung…

Kung Fu erlernen in China, Fortsetzung…

Der Weg vom Restaurant zum Hotel war eine art Tortur für meinen ganzen Körper. Die Beine zitterten und glühten förmlich und jeder Schritt war eine innerliche Herausforderung. Es kam mir vor als würden die Menschen auf der Straße wie Gazellen an mir vorbei sausen und ich hingegen bewegte mich im Vergleich wie eine süddeutsche lahme Weinbergschnecke. Die eisige Kälte war nicht mehr zu spüren. Als ich die Eingangstür zum Hotel durchschritt dachte ich ich wäre in einer Sauna so heiß fühlte sich mein Körper immer noch an. Nachdem ich die Mütze vom Kopf nahm und ich mich meiner Daunenjacke entledigt hatte schleppte ich mich wie Zombie Richtung Aufzug. Dort am Lifteingang hing ein Schild mit chinesischen Schriftzeichen. Ich drückte vergebens auf den Türöffner des Lift da ertönte von der Rezeption laut das Wort „shiling“ unterstütz mit einem Kopfschütteln für die Langnase. Der Rezeptionist zeigte mit der Hand auf den Treppenaufgang. Mein Kiefer klappte nach unten denn ich wußte sofort das ich jetzt den körperlichen Horrortrip in den dritten Stock vor mir hatte. Noch nie hatte ich ein chinesisches Wort so schnell verinnerlicht, shiling, Außer Betrieb, außer Betreib hämmerte es in meinem Kopf wie ein Presslufthammer. Tief durchatmend schlich ich Richtung Treppenaufgang ,nicht einmal mehr die Kraft die Zähne zusammen zu beißen. Stufe um Stufe erklimmend, unterstützt durch den zug der Arme am Treppenhandlauf, kam mir der motivierende Song von Peter Gabriel in den Sinn den ich dann vor mich hinsummte , Dont give up. Nach einer gefühlten Ewigkeit erlangte ich schließendlich die Zimmertür. Zittrige Finger fanden kaum das Schlüsselloch, nachdem ich die Tür hinter mir zuschlug schnurstracks aber langsam Richtung Bett. Meine Finger öffneten sich, die Jacke und Mütze glitten zu Boden, ich lies mich wie ich war und wie ein Brett aufs Bett fallen. Mein Blick ging noch einmal auf die Uhr an der Wand 14:00 Uhr. Da erfasste mich augenblicklich eine schöne Dunkelheit. Als die Augen aufgingen war es immer noch Dunkel, Verwirrung machte sich in mir breit. Meine Körper lag immer noch in der gleichen Position da wurde mir klar es war schon sehr spät und ich hatte den ganzen Tag im schwarzen Loch verbracht. Licht an und die Uhr zeigte 21:00 Uhr. Auf dem Weg zum Bad bemerkte ich das die Beine wieder gut funktionierten. Nur noch ein Muskelkater ähnliches Gefühl vorhanden das ich kannte. Die Laune stieg und auch die Euphorie als ich das Lied von Carl Douglas „Kung Fusang und dabei einige am ersten Tag erlernte Kung Fu Bewegungen dazu machte. Stolz überkam mich den ersten Tag auf meinem auserwählten Weg gegangen zu sein. Nachdem ich noch heißes, abgekochtes Wasser getrunken hatte legte mich wieder hin und kaute auf einem ein Stück Bündnerfleisch. Dankte innerlich meinem Freund der es mir vor der Abreise mitgab, du wirst diese Powerfleisch bestimmt irgendwann gut gebrauchen können, sagte er mir als er mir überreichte. Den Bissen kaum fertig gekaut überkam mich wieder der Schlaf aber diesmal zugedeckt, den Wecker hatte ich auf 4:00 Uhr gestellt. Diesmal wußte ich was mich erwartet. Wieder harte Arbeit auf den Weg und der Grund warum ich Aufbrach um alles hinter mich zu lassen was ich kannte. Mit jedem Erlebnis auf meiner Reise bis dahin nahm die innere Transformation fahrt auf. Ich wurde mir meiner Freiheit immer mehr bewußt. Keiner redete mir hier rein keine Gesellschaft, Eltern oder sonstige Gutmenschen die mich abhalten wollten die Reise anzutreten. Die Worte solcher Ratschläge vor meiner Reise klangen mir noch immer nach, „wegen deiner Träume willst du losziehen das ist doch Verrückt“, „du hast doch nicht mal eine Adresse?“, „du hast nicht einmal eine Reisversicherung“, „wenn das Geld ausgeht“, „wie willst du dich verständigen“, und so weiter und so fort. Man könnte eine ganze Seite füllen mit Worten und negativ Analogien von Hinz und Kunz Ratgebern welche ja nur ihre eigenen Ängste wieder spiegelten. Aber eins kann ich jetzt schon sagen wer seinem Herzen folgt kennt keine Angst nur aufmerksame Neugier die einen in seine Vision hineinzieht. Jeder aufkommende Widerstand oder Hürde wird dann als Aufgabe gesehen zu wachsen.

Die verschiedenen Arten des Qi Gong

Die verschiedenen Arten des Qi Gong

ich möchte heute mal auf die verschiedenen Qi Gong Richtungen eingehen. Denn es gibt mittlerweile viele Angebote die das Qi Gong Thema beinhalten. Qi Gong heißt übersetzt soviel wie „Arbeit/ Übung mit der Lebensenergie“. Unter diesen Namen „Qi Gong“ wurde nach der zweiten Kulturevolution alle bekannten Übungen die sich mit der Lebensenergie beschäftigten zusammen gefaßt.  Auch wurden in dieser Zeit neue Übungen kreiert um die Volksgesundheit in China der 1960er Jahr zu verbessern. Bis zu dieser Zeit war alles was alt und historisch war in China verpönt bzw. verboten. Dazu gehörten auch die Chinesische Medizin, Taiji, Kung Fu und auch eben diese jetzt Qi Gong genannten Übungen. Nach ca. 20 Jahren dieser politischen Entscheidung war es dann mit der Volksgesundheit schlecht bestellt und man besann sich auf diese alten gesund erhaltenden Übungen. Man sammelte sie so gut es ging alle wieder ein und genauso wurden es mit Taiji, Kung Fu und Chinesische Medizin gemacht. Eine zusammengestellte Kommission der Kommunistischen Partei ordnete jetzt alles neu und veränderten so manchen Inhalt dieser klassischen Übungen. Alles was ihnen nicht in ihre Logik und ihrem Wissen passte strichen sie aus den Systemen raus. Nachdem alles alte neu geordnet und verändert war wurde den Arbeitern verordnet vor ihrer Arbeit und  vor den Toren der Fabriken diese „neuen“ Übungen des Taiji oder Qi Gong zu machen. Das alles für die chinesische Volksgesundheit und unter Kontrolle des Staates. 
Eigentlich gibt es nur zwei klassische Richtungen des Qi Gongs:

  • Shaolin Qi Gong
  • Qi Gong der Daoisten

Shaolin Qi Gong hat eigentlich nur drei Hauptübungen:

  • 18 Lohan Hände
  • Sehnenmetamorphose
  • Knochenmarks Qi Gong

Daoistisches Qi Gong ist sehr vielseitig da es viele Richtungen bzw. Schulen gibt. Prinzipiell kann man aber sagen das diese Richtung des Qi Gongs mehr mit den Meridianen (Energieleitbahnen), den Dantians (Energiezentren), den Organen, der Lehre der 5 Elemente, den 3 Schätzen des Menschen (Körper, Energie, Geist) so wie den Mikrokosmos (Körper) und Makrokosmos (Universum) arbeiten. Dieses daoistische Qi Gong ist viel älter als das Shaolin Qi Gong welches ca. um 500 nach Christi von Bodhidharma den Mönchen des Shaolin Klosters gebracht wurde. 
Bei diese beiden Systeme des klassischen Qi Gong geht es um die Selbstkultivierung. Dies bedeutet das seit Geburt vorhandene Potential des Menschen zur vollen Blüte zu bringen. Damit ist gemeint das der Körper gesund, die Lebensenergie blockadefrei fließt und das der Spirit (wahres Wesen) gelebt werden kann. Im Vergleich dazu sind die in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts für die Volksgesundheit entwickelten Qi Gong Stile sehr abgespeckt. Bei diesen, ich sag mal modernen Qi Gong, steht „nur“ die Gesundheit im Vordergrund. Ein gesunder Mensch ist keine Belastung für das System da er weniger krank ist und damit seine Leistung für die Gesellschaft erbringen kann.  Also wurden diese Gesundheits- Qi Gong Stile forciert verbreitet und machen in China und auch mittlerweile auf der ganzen Welt den größten Anteil aus. 


In unserer Shaolin Wahnam Schule haben wir folgende Einteilung für das Qi Gong anhand seiner Wirkungsweise:

  • niedriges Qi Gong
  • mittleres Qi Gong
  • hohes Qi Gong

Das niedrige Qi Gong macht gesund. Das mittlere Qi Gong macht gesund und erhält gesund. Das hohe Qi Gong macht und erhält gesund, gibt einem Vitalität und Langlebigkeit und lässt einem spirituelle Erkenntnisse erfahren. Das Gesundheits- Qi  Gong gehört zum niedrigen Qi Gong. Dies ist nicht negativ zu verstehen denn gesund werden ist ein hohes Gut. Es ist damit gemeint das Übungen z:B. gegen den Rückenschmerz helfen aber sonst keine andere Funktion inne haben. Ist also der Schmerz verschwunden macht diese Übung keinen Sinn mehr. Sie hat also ihren Sinn erfüllt und kann beim nächsten Rückenschmerz wiederverwendet werden. Mittleres Qi Gong hingegen kann das gleiche bewirken kann aber danach weiter praktizierte werden da diese Übungen noch andere Wirkungen haben. Sie könnten z.B. die Niere stärken die auch dafür zuständig ist den unteren Rücken stark zu halten, warm Füße zu bekommen und auch noch starke gesunde Knie. Hohes Qi Gong wie das Shaolin Qi Gong beinhaltet alles eben aufgezählte gibt einem aber auch noch mehr Vitalität. Dadurch wird die Langlebigkeit erzeugt und man besitzt dadurch die Kraft und die Zeit für spirituelle Erkenntnisse.


Die alten Qi Übungen der Daoisten bieten alle Stufen in ihrem Ausbildungssystem an. Das heißt sie haben verschiedene Übungsstufen. Dies sind verschiedene Übungsserien welche von einfachen Übungen wie das Dao Yin, zu den mittleren Übungen wie die Massage der inneren Organe und die höchsten Übungen wie der „Kleine und Große Energie Kreislauf „, „Eins werden mit dem Kosmos“ welche von den Übenden ausgeführt werden. Die Reihenfolge ist dabei festgelegt je nach Entwicklungs- bzw. Ausbildungsstufe des Adepten oder Ausführenden. 
Ich rate dem Suchenden sich selbst die Frage zu stellen was im wichtig ist und was seine Bedürfnisse sind und sich dann zu entscheiden welche Qi Gong Stufe die richtige ist. 
In meiner Schule unterrichte ich ausschließlich das hohe Qi Gong. Ist man gewillt etwas für sich zu tun warum nicht gleich das Beste. Der Zeitaufwand für das Beste bleibt der gleiche die Ergebnisse für den Körper, die Energie und für den Geist um ein vielfaches höher. Nur ein Haken hat die Sache ….man muß es tun.

Hier gibt es die Angebote meiner angebotenen Qi Gong Kurse

Das Taiji verstehen

Das Taiji verstehen

Ich kam eigentlich über die Selbstverteidigung zum Kampfsport dann auf meiner tiefen Suche zur Kampfkunst. Die Shaolin Künste sind jetzt meine Wurzel der Kampfkunst. Wenn nicht nur der Körper trainiert / kultiviert wird sondern auch der Energieaspekt sowie der Geist nenne ich es Kampfkunst. Nach etwa zwanzig Jahren Shaolin ARTs Training mit meinem Sifu (Großmeister Wong Kiew Kit) forderte er mich auf doch mit Taijiquan anzufangen. Mein innerer Tiger zeigte die Krallen und spannte sich zum Sprung bereit an, denn ich liebte das harte und fordernde Shaolin Training sehr. „Kai, innere Yin Yang Balance wird dir gut tun“ so sprach Sifu und nach Jahren und der dritten Aufforderung nahm ich es an.

Das Taiji Training wahr viel komplexer als ich dachte. Natürlich arbeitete das Taiji auch mit denn drei Ebenen Jing (Körper), Qi (Energie) und Shen (Geist). Jedoch ist die Herangehensweise ganz anders als im Shaolin Training.

Taiji ist das höchste Gesetzt der Harmonie. Dieses Gesetz in jeder Bewegung seines tuns vervollkommnen ist eine echte Herausforderung. Vor dem Taiji ist das Wuji angeordnet. Aus diesem Wuji entwickelt sich das Taiji welche die dynamisch harmonische Einheit von Yin Yang darstellt. Wuji ist das große Nichts mit dem Potential zu allem. Das nachfolgende Bild zeigt diesen Prozeß .

Es gibt den Wuji- Stand im Training dieser wird klassischer Weise so lange eingenommen bis aus diesem Bewegung entsteht. Dies bedeutet das Taiji (Yin Yang Dynamik) wird aktiv. Es ist wichtig im Taiji Training diese Erfahrung zu machen damit wird diese Theorie zur praktischen Erfahrung. Ist durch den Wuji Stand einmal das Taiji aktiviert wird dies in jeder ausgeführten Bewegung erhalten. Deswegen werden die Taiji Bewegung langsam und harmonisch ausgeführt damit das Taiji gespürt werden kann. Harmonie in uns bedeutet das Yin Yang wird gleichzeitig und gleichstark erlebt.

Bei den Taiji Bewegungen die Harmonie nicht unterbrechen:

  • Anheben gleichzeitig absinken
  • Vorwärts gleichzeitig rückwärts
  • Auseinander gleichzeitig zusammen
  • Stabil gleichzeitig beweglich

Dies alles schult den Praktizierenden innere Aufmerksamkeit. Dies kombiniert man noch mit der Atmung im Dantian und schon ist man auf dem Weg der Kultivierung von Körper, Energie und Geist. Um diese hohe Kunst in seine gesamten Fülle zu erlernen, auszuführen und zu leben dazu gehört wirklich eine Menge Engagement und Entschlossenheit. Hat man diese Taiji Kunst einmal durchdrungen wird sie immer mehr in unserem Alltag gelebt und Harmonie nimmt den Tagesablauf ein. Danke an Sifu mit seinem Rat neben der Shaolin Kunst auch Taijiquan zu erlernen deswegen konnte ich das Taiji durchdringen und kann jetzt Stärke und Weichheit gleichzeitig leben.

Kung Fu lernen in China, Fortsetzung

Kung Fu lernen in China, Fortsetzung

Die erste Stunde Kung Fu war nun rum meine Schweißnassen Klamotten dampften immer noch auf den Weg zurück zum Hotel. Der gefrorene Schnee knirschte laut unter meinen Schuhen mein Kopf war leer. Meine beiden Beine fühlten sich an wie wabbelige Gummibänder während sich langsam das Morgengrauen seinen Weg durch das Dunkle bahnte. Es war etwa 7:00 Uhr und die Straßen waren schon sehr belebt. Menschen begannen ihr Tagewerk während es mich nach dem harten Training in Richtung Bett zog. Im Hotelzimmer warf ich die Kleidung ab und kroch unter die Decke, meinem Körper seinen verdiente Ruhe zu geben. Durstig und hungrig wurde ich wach, es war schon fast Mittag. Wieder auf der Strasse begab ich mich in ein Restaurant welches in der Nähe war. Bestellte heißen Tee und zwei Portionen essen.

Das bestellen in Restaurants war immer eine schweres unterfangen mit meinen paar Wörtern chinesisch. Mimik und manchmal auch Tiergeräusche die ich von mir gab halfen oft aber manchmal auch nicht. Es am auch vor das ein ganzes Lokal anfing zu lachen über meine theaterreifen Bemühung einer Essenbestellung. Mehr und mehr stellte sich aber eine gewisse Gelassenheit ein, auf die oft sehr groben und lauten Kommentare der arbeiterblau oder olivgrün uniformierten Chinesen. Da war ich irgendwie froh das ich nichts oder sehr sehr wenig verstand. Außer fremder Teufel oder Langnase diese Worte hörte ich oft raus. Auch wurde ich unverhohlen lange und intensiv angeschaut als wäre man ein Exot aus dem Zoo. Wenn meine Mime und Tiergeräusche nichts halfen griff zu meiner letzten Waffe das Roulett. Ich kreiste wie ein Adler mit dem Zeigefinger über der Karte und stieß herab auf irgend eine chinesische Zeile. Roulett ist halt ein Glücksspiel und so harrte ich oft bei meinem heißen Tee der Dinge die vor mir auf dem Tisch landen würden.

Diesmal hatte ich großes Glück und ich bestellte dieses Gericht nach meiner ersten Portion gleich noch einmal. Meine Energie kam zurück, ich bezahlte meine Suppen mit Fleischbällchen. Als ich vom Tisch aufstand brach ich fast wieder zusammen, meine Beine sackten mir weg. Ganz vergessen hatte ich die Schmerzen bei der schönen heißen Suppe. Mit den Armen drückte ich mich am Tisch zur Unterstützung in den Stand und schlürfte mit kleinen Schritten aus dem Restaurant. Viele chinesische Augenpaare verfolgten mich dabei, fast mitleidig. Zurück auf den Weg zum Hotel dachte ich wie soll ich morgen früh das Kung Fu Training nur machen wenn ich kaum normal laufen kann. Kung Fu heißt übersetzt etwas nach harter kontinuierlicher Arbeit gemeistert zu haben. Diese Erklärung ist jetzt in jeder meiner Zelle schmerzlich und das nur nach einer Trainingseinheit angekommen.

Wunschgedanke und Realität, Motivation oder Frustration wir stellen uns ihnen, sie geben uns Kraft oder lähmen einen. Das ewige hin und her das erneute abwägen, wer kennt das nicht? Was unterscheidet den einen der aufgibt von dem der weitermacht?

Das Ziel darf nicht verschwimmen darf also nicht unscharf werden dann bleibt das Interesse, die Neugier groß. Egal was einem davon abhalten möchte, der Weg auf das Ziel hin ist es was einem stark bleiben lässt. Auch wenn es kleine Schritte sind es ist ein Schritt Richtung Ziel. Wer aber nur auf die verbleibende Entfernung zum Ziel schaut ist leicht frustriert. Wie kleine Kinder auf einer Autofahrt:“Wann sind wir endlich da?“. Also nicht jammern wie weit es noch ist sondern sich freuen was schon gegangen ist und den Weg genießen.